BA Bildung und Erziehung im Kindesalter (Kindheitspädagogik) an der PH und EH Ludwigsburg
Seit dem Wintersemester 2007/2008 wird in Ludwigsburg der sechssemestrige Bachelor-Studiengang Bildung und Erziehung im Kindesalter (Kindheitspädagogik) angeboten. Kooperationspartner sind die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg und die Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit, Diakonie und Religionspädagogik in Ludwigsburg.
Die Absolvent:innen des Studiengangs haben vielfältige berufliche Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten: Nicht zuletzt deshalb, weil das Studium zukunftsweisende Bildungsaufgaben akzentuiert, Leitungsfunktionen und forschendes Lernen thematisiert und eine Brücke zur Schule baut.
Der Studiengang orientiert sich hierbei an dem Bildungsverständnis und den daraus resultierenden Anforderungen an die Professionalisierung pädagogischer Fachkräfte, wie es in den Bildungsplänen für den Elementarbereich, sowie den nationalen und internationalen Forschungen der Frühpädagogik grundgelegt und entwickelt wird.
Studiengangsleitung und Studienberatung
Bei Fragen zur Bewerbung und organisatorischen Belangen
Petra Eilhammer
Studierendenservice EH
Tel.: 07141 9745 - 220
Fax: 07141 9745 - 411
p.eilhammer@eh-ludwigsburg.de
Angelika Göttlicher
Studiensekretariat Frühkindliche Bildung PH
Tel.: 07141 / 140-741
Weitere Informationen
An der PH:
http://www.ph-ludwigsburg.de/fruebi
An der EH:
Inhalte
Zielgruppe
Zielgruppe des grundständigen Studiengangs Bildung und Erziehung im Kindesalter (Kindheitspädagogik) sind (Fach-)Abiturient:innen, die vor Beginn des Studiums ein vierwöchiges Praktikum in einer Pädagogischen Institution absolviert haben, die mit Kindern von 0-12 Jahren arbeitet, sowie berufserfahrene Erzieher:innen.
Ziele
Der Studiengang qualifiziert die Absolvent:innen für eine anspruchsvolle und wissenschaftlich fundierte Arbeit mit Kindern von 0-12 Jahren oder für beratende, entwickelnde, leitende und organisierende Tätigkeiten im Bezug auf Bildungsinstitutionen (Träger, Fort- und Weiterbildung, Fachbereiche, Fachschulen).
Auch für diese letztgenannten Arbeitsbereiche kann die Kernkompetenz nicht übersprungen werden, mit Kindern, deren Familien und dem Team Bildungsprozesse auf hohem Niveau zu ermöglichen. Es geht um die anspruchsvolle, aber auch persönlich bereichernde Tätigkeit, die Möglichkeiten von Kindern wahrzunehmen und mit allen Beteiligten und auf allen Ebenen im Kontext frühpädagogischer Institutionen Angebote und Konzepte zu entwickeln wie auch Prozesse anzustoßen, die das eigen- und interaktive, kompetente und kreative Kind herausfordern und unterstützen.
Berufliche Perspektiven
Durch das Studium der Kindheitspädagogik steht Ihnen mit dem Berufsfeld der/des Kindheitspädagog:in ein anspruchsvoller, dynamischer, faszinierender und persönlich bereichernder Tätigkeitsbereich offen.
Der Studiengang bietet Ihnen die Möglichkeit, sich zu qualifizieren für:
- die pädagogische Arbeit in Institutionen für Kinder im Alter von 0-12 Jahren (Krippen, Bildungs- und Familienhäuser, Kindertageseinrichtungen, Horte, Ganztagsschulen),
- Leitungsaufgaben in allen Feldern elementarpädagogischer Arbeit,
- Multiplikator:innenfunktionen in der Fort- und Weiterbildung im elementarpädagogischen Bereich sowie Anleitung, Beratung und Personalentwicklung von Erzieher:innen und anderen Berufsgruppen (z.B. als Fachberater:in für Kindertageseinrichtungen)
- Professionelle Beratung und Unterstützung von Familien in Familien-/Bildungs-/Schulzentren und Beratungsstellen (z.B. im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe),
- Tätigkeiten in Sozial- und Jugendämtern,
- Forschung und Lehre (nach Absolvierung des auf den B.A. aufbauenden M.A. Bildung und Erziehung im Kindesalter).
- Mitarbeit in elementarpädagogischen Projekten an Hochschulen und Universitäten
Inhaltliche Schwerpunkte/Studienbereiche
Das Studium gliedert sich in fünf Studienbereiche:
I Erziehungs- und sozialwissenschaftliche Grundlagen
Bildungsziel dieses Studienbereichs sind erziehungs- und sozialwissenschaftliche wie entwicklungspsychologische Grundlagen für die Arbeit mit Kindern und in Kindergruppen in pädagogischen Institutionen, also ein theoretisch fundiertes Verständnis von Bildungs-, Erziehungs- und Entwicklungsprozessen in ihrer Komplexität, Vielschichtigkeit und Eigendynamik. Dabei sollte die Vielfalt und Diversität von Lebenslagen und Lebenswelten Berücksichtigung finden, um inklusive Prozesse so gestalten zu können, dass Heterogenität als Chance für produktive Auseinandersetzungen erfahren wird.
Konzepte und Gestaltungsmöglichkeiten für Elternpartnerschaften, Elternbildung und Elternberatung auf Augenhöhe sind ebenso Thema wie die Nutzung von Ressourcen und Potenziale des Lebensfeldes im Sozialraum.
II Forschendes Lernen: Praxis und Praxisforschung
Durch Praxisgestaltung und -forschung sollen neue Perspektiven, Sinnzusammenhänge und Handlungsmöglichkeiten gewonnen werden. Des Weiteren geht es darum, den eigenen Blick immer aufs Neue zu befremden und zu befragen und so Kindern einen eigenaktiven Zugang zur Welt und zu sich selbst zu ermöglichen.
Die Aufgaben und Lernanforderungen bauen Schritt für Schritt notwendige Kompetenzen auf: Ausgehend von Wahrnehmung, Beobachtung und Dokumentation geht es über die Gestaltung von Lernprozessen und die Entwicklung eigener Forschungsfragen bis hin zu einem interdisziplinären Projekt und der Bearbeitung der eigenen Forschungsfrage im Praxissemester (5. Semester). Ergebnisse daraus können die Grundlage für eine empirische Bachelorarbeit bilden.
III Kindliche Weltzugänge (Bildungsbereiche)
Kindheitspädagog:innen unterstützen Kinder, verschiedene Weltzugänge (Bildungsbereiche) kennen zu lernen und zu entwickeln, denn: Bildung vollzieht sich an und mit Gegenständen. Kinder brauchen kulturelle Kompetenzen, um Träger unserer, aber auch Schöpfer ihrer eigenen Kultur werden zu können. Dementsprechend vielfältig und reichhaltig, aber auch provozierend und herausfordernd sollte sich eine Lernkultur entwickeln.
Bildungsziel für die Studierenden ist, Weltzugänge von Kindern (Sprache, Natur und Kultur erkunden, Mathematik, Kunst, Musik, Tanz, Bewegung, Religion und Medien) theoretisch durch Konzepte und jeweilige Methoden erschließen und in ihrer Entwicklung einschätzen und unterstützen zu können. Aber es ist auch notwendig, selbst entsprechende Fähigkeiten und Gestaltungskompetenzen zu entwickeln, um Kindern diese Weltzugänge eröffnen, ihre spezifischen Lernprozesse analysieren und unterstützen sowie entsprechende Lernumgebungen gestalten zu können.
In einem weiteren Schritt und auf einer anderen Reflexionsebene sollen Studierende in der Lage sein, andere „anzuleiten“, anzuregen, beraten und fortbilden zu können in Bezug auf die jeweiligen Weltzugänge.
IV Organisation und Management, Sozialpolitik und Recht
Bildungs- und Betreuungseinrichtungen zu leiten, erfordert die Analyse und handlungsorientierte Verarbeitung (kommunal-)politischer Rahmenbedingungen, familien- und sozialrechtlicher Begründungen und Aufträge. Neben diesen Grundlegungen sind Aufgaben und Funktionen von Leitung und Management von Einrichtungen als lernende Organisationen zentraler Gegenstand des Studienbereichs. Dies erfordert Grundlagewissen über Organisationsformen und Erkenntnisse über Motivationslagen, um MitarbeiterInnen/Teamleitung und das Organisationsmanagement aufbauen zu können. Dazu können arbeitsfeldspezifische Methoden des Qualitätsmanagements, relevante Methoden des Projekts- und Wissensmanagements sowie Beratungsansätze einen Beitrag leisten, um team- und organisationsdynamische Prozesse zu steuern und zu evaluieren.
V Bachelorarbeit
Die Bachelorarbeit umfasst eine problembezogene Erarbeitung einer selbst entwickelten Fragestellung, unter Einbezug relevanter Fachliteratur und der Anwendung wissenschaftlicher Methoden in einer vorgeschriebenen Zeit.
Modulübersicht
http://www.ph-ludwigsburg.de/fileadmin/subsites/1b-ewxx-t-01/user_files/Fruehe_Bildung/Mai12ModulhandbuchBA.pdf (Modulhandbuch Bachelor)
Eine Übersicht über die Module des Studiengangs finden Sie in folgender Tabelle.
Praxisanteile und Praxisphasen
Im ganzen Studiengang ist eine enge Vernetzung von Theorie, Praxis und Forschung vorgesehen, mit dem Ziel der Erzeugung einer professionellen Haltung und Arbeitsweise auf der Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Methoden. Diese Organisationsstruktur ermöglicht Studierenden, eine wissenschaftliche Qualifikation zu erwerben, die im Anschluss an das Studium den realen Gegebenheiten in den kindheitspädagogischen Arbeitsfeldern standhalten kann. Die Studierenden stehen während der gesamten Studienzeit im Kontakt mit Kindern, Angehörigen und Institutionen. Die dort erworbenen Erfahrungen werden im Studiengang reflektiert, fachlich ausgewertet, problemorientiert mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und Methoden erschlossen, wodurch die Studierenden neben der fachlich-analytischen Kompetenz auch eine professionelle Haltung entwickeln, die hilft, ein hohes pädagogisches Ethos auszubilden.
In das Studium sind verschiedene Praxisphasen integriert:
- Wochentagspraktika im 1. und 2. Semester (5 Stunden pro Woche)
- 4 Wochen Blockpraktikum zwischen dem 1. und 2. Semester
- 4 Wochen Blockpraktikum zwischen dem 2. und 3. Semester
- Studienbegleitendes Praxissemester im 4. Semester (13 Wochen, 4 Tage pro Woche)
Die Praktika werden in unterschiedlichen Einrichtungen mit Kindern der Altersgruppe von 0-12 Jahren absolviert, das Praxissemester bietet die Option, weiter berufliche Arbeitsfelder zu erschließen. Bei Bedarf können Studierende bei der Suche nach einer geeigneten Praxisstelle unterstützt werden.
Organisation
Dauer/Zeiten
Der Studiengang Bildung und Erziehung im Kindesalter (Kindheitspädagogik) ist ein Vollzeitstudiengang mit Präsenzpflicht und dauert 6 Semester. Das Studium findet in der Regel von Montag bis Mittwoch an den Hochschulen statt (Ausnahmen: Blockseminare Freitagnachmittag und Samstag). Donnerstag- oder Freitagvormittag ist in den ersten 3 Semestern Praxistag. Eine verbindliche Zusage bezüglich dieser Studientage kann nur gegeben werden, wenn Sie sich für das berufsbegleitende Teilzeitstudium einschreiben, das eine Regelstudienzeit von 8 Semestern hat. Pro Jahr stehen der PH 100 Studienpätze und 60 an der EH zur Verfügung, wobei das Studium jeweils zum Wintersemster beginnt.
Prüfungen
In den Modulen sind jeweils Prüfungsleistungen zu erbringen. Weitere Informationen erhalten Sie im Studienplan. (Studienplan momentan nicht online verfügbar)
Kosten
An der pädagogischen und an der evang. Hochschule werden keine Studiengebühren verlangt, jedoch ist ein Semesterbeitrag von 118 Euro zu entrichten.
Bewerbung
Zulassungsvoraussetzungen
Es gelten folgende schulische Zugangsvoraussetzungen als Grundsatz für ein Bachelorstudium der Frühkindlichen Bildung & Erziehung:
- Allgemeine Hochschulreife/Abitur oder
- Fachhochschulreife/Fachabitur oder
- Zugangsvoraussetzung nach BerufsHZVO oder
- Anerkennung der ausländischen Zugangsvoraussetzung
Des Weiteren ist ein 4-wöchiges Vorpraktikum (150 Stunden) in einer pädagogischen Institution, die von Kindern im Alter von 0 bis 10 Jahren besucht wird und in der Pädagogische Fachkräfte mit staatl. Anerkennung arbeiten, notwendig.
Der Bachelor-Studiengang ist zulassungsbeschränkt, d.h. es findet ein hochschuleigenes Auswahlverfahren statt.
Anrechnung
Für staatlich anerkannte Erzieher:innen, die eine bestimmte Fachschule für Sozialpädagogik besucht haben, gibt es die Möglichkeit eines integrierten Studienmodells.
Im Rahmen der Durchlässigkeit zwischen beruflicher Ausbildung und Hochschule können Module anerkannt werden, die in der Fachschulausbildung für Erzieher*innen erbracht wurden und die im 1. bis einschließlich 4. Semesters des Studiengangs liegen. Dabei kann maximal die Anerkennung eines Studienjahres (max. 60 Credit Points) erreicht werden.
Fristen
Der Studienbeginn ist nur zum Wintersemester möglich. Die Anmeldung endet zum 30. Juni (an der EH und für Altabiturient:innen an der PH) bzw. 15. Juli (an der PH).
Online-Bewerbung an der EH
Die Bewerbung erfolgt online und zusätzlich müssen die jeweiligen Unterlagen postalisch eingereicht werden.
http://www.eh-ludwigsburg.de/infos-fuer-bewerberinnen/online-bewerbung.html
Online-Bewerbung an der PH
(ab Ende Mai/Anfang Juni)
Die Bewerbung erfolgt online und zusätzlich müssen die jeweiligen Unterlagen postalisch eingereicht werden.
http://www.ph-ludwigsburg.de/74.html